Bosch Hockenheim Historic – Das Jim Clark Revival, Fans feiern den klassi­schen Motorsport

• Einmal mehr war die Bosch Hockenheim Historic ein voller Erfolg
• Zuschau­er­rekord: Mehr als 35.000 Fans erlebten an drei Tagen klassi­schen
Motor­sport zum Anfassen
• Mehr als 500 Teilnehmer in elf Rennserien boten Action zum Genießen

Auch der Badische Motor­sport Club e.V. Hockenheim hat zum Erfolg der Hockenheim Bosch Hockenheim Historic 
beigetragen. Den ohne den Einsatz der etlichen Sport­warte von Rennleitung, Safrty Car, Leading Car bis hin zum Sportwart der Streck­si­cherung, wäre die Veran­staltung nicht möglich gewesen. 

Die „Bosch Hockenheim Historic – Das Jim Clark Revival“ hat ihrem Ruf als eine der größten und attrak­tivsten Classic-Veran­stal­tungen Europas einmal mehr alle Ehre gemacht. Vor einer Rekord­ku­lisse von mehr als 35.000 Fans ließen rund 500 Fahrzeuge in elf Rennserien das Motodrom erbeben. Rennwagen gab’s in allen Spiel­arten und Ausfüh­rungen zu bewundern – vom Maserati 6 CM des Baujahrs 1938 aus dem bunten Reigen des Raceclub Germany über die filigranen Formel-Junior-Monoposti aus der Lurani Trophy, den Original-Formel-3-Autos von Michael Schumacher und Heinz-Harald Frentzen, den diversen Sport­wagen und GT-Fahrzeugen bis hin zu den 3‑Liter-Formel-1- Boliden der „Masters Racing Legends for 1966/1985 F1 Cars“.

Der Zugewinn des „Masters Historic Racing“-Pakets ins Programm der Bosch Hockenheim Historic erwies sich als Volltreffer. Ron Maydons vielfäl­tiges Portfolio mit Formel­renn­wagen, Sport­wagen und GT kam bei den sachkun­digen Fans auf Anhieb bestens an und mauserte sich so aus dem Stand zum Publikumsliebling.

Und das Besondere an der Bosch Hockenheim Historic: Abseits der Piste geht ebenso die Post ab wie auf der Piste. Im Fahrer­lager herrschte das bei der Bosch Hockenheim gewohnte, im heutigen Rennsport aber nicht mehr salon­fähige Gewusel. Rennwagen bahnten sich ihren Weg durch die Massen der Fans, die den automo­bilen Kostbar­keiten hier so nahe kommen wie nirgendwo sonst. Genau das zeichnet die Classic-Szene eben aus – sie ist mitunter unstruk­tu­rierter und hemds­är­me­liger als der moderne Motor­sport, aber auch nahbarer und unkomplizierter.

So gibt es mittler­weile zahlreiche ehemalige Profirenn­fahrer, die ihre zweite Berufung im histo­ri­schen Racing gefunden haben. Roland Asch, Altfrid Heger oder Olaf Manthey zum Beispiel, die sich bei den „Touren­wagen Goldene Ära“ mit rund 35 Gleich­ge­sinnten auf der Piste balgten, während Harald Grohs leider wegen eines techni­schen Problems am Vogelsang-BMW M3 E30 passen musste. Oder Stanley Dickens, der mittler­weile 71 Jahre alte Schwede, der 1989 gemeinsam mit Manuel Reuter und Jochen Mass im Sauber C9-Mercedes die 24 Stunden von Le Mans gewonnen hatte und in einem Gruppe-C- Rennwagen noch immer eine exzel­lente Figur macht. Oder Ex-Formel-1-Pilot Antonio Pizzonia aus Brasilien, der in der BOSS GP in seinem Dallara-Gibson einen lupen­reinen Doppelsieg einfuhr.

Einer, der dem Classic-Virus komplett erlegen ist, heißt Marco Werner, seines Zeichens Le-Mans-Gesamt­sieger 2005, 2006 und 2007, Gewinner der 12 Stunden von Sebring 2003, 2005 und 2007 sowie der 24 Stunden von Daytona 1995. Der 57-jährige Dortmunder, der sein Domizil vor beinahe 20 Jahren ans Schweizer Bodensee-Ufer verlegt hat, startete bei der Bosch Hockenheim Historic in nicht weniger als drei Rennserien. „Raus aus dem LMP2, rein in die Gruppe C und danach gleich rüber in den Formel 1 – was für ein Stress“, lächelte der Sport­wagen-Haudegen. Leider kam Werner dann doch nicht so intensiv zum Fahren, nachdem seinem Lotus 87B im Samstags­rennen der Öldruck abhan­den­ge­kommen war, worauf der 3‑Liter-Cosworth im Heck des gold- schwarzen Boliden den Dienst quittierte.

Apropos gold-schwarz: Die „Black & Gold Collection” der ChromeCars-Mannschaft rund um Kai Nieklauson war einer der heraus­ra­genden Hingucker der Showfläche auf dem Boxendach. Mehrere Formel-1-Lotus, ein LMP2-Bolide und ein wasch­echtes F1-Rennboot zählten ebenso zu den exklu­siven Exponaten wie zwei Ferrari 126C Turbo der franzö­si­schen GP-Piloten René Arnoux und Patrick Tambay. Die wunderbare Jim Clark Ausstellung im Kongress-Pavillon sowie zahlreiche Verpfle­gungs- und Merchan­dising- Stände, eine große Slotcar-Anlage und diverse Kinder-Bespa­ßungs-Attrak­tionen rundeten das famili­en­freund­liche Programm ab.

Kurt Ahrens: „Das Jim Clark Revival ist etwas ganz Besonderes“

Unter den promi­nenten Gästen der Bosch Hockenheim Historic, die nicht selbst ins Lenkrad griffen, fanden sich mit Jochen Mass und Kurt Ahrens auch zwei Ex-Rennfahrer, die mit Fug und Recht als Legenden dieses Sports bezeichnet werden dürfen. Vor allem für Ahrens ist die Bosch Hockenheim Historic mehr als nur irgendeine Classic- Veran­staltung, zählt der mittler­weile 83-jährige Braun­schweiger doch zu den Wegge­fährten Jim Clarks. Und so ließ es sich Ahrens auch einmal mehr nicht nehmen, am Jim-Clark-Gedenk­stein Blumen zu Ehren des zweima­ligen Formel-1-Weltmeister aus Schottland niederzulegen.

„Das Jim Clark Revival ist für mich ein echtes Highlight, das ich sehr genieße“, betont Ahrens. „Überall sehe ich Rennwagen, die ich selbst gefahren bin – und es freut mich zu sehen, in welch gepflegtem Zustand sie sind und wie gekonnt sie bewegt werden. Ich habe mich direkt mit den Teams unter­halten und ihnen Tipps gegeben, was sie mit den Autos machen sollen. Und tatsächlich reizt es mich manchmal noch sehr, wieder ins Cockpit zu steigen. Zutrauen würde ich es mir …“

Positives Fazit der Geschäfts­leitung des Hocken­heimring Baden-Württemberg

Die Bosch Hockenheim Historic zählt nicht nur seit Jahren zum fixen Programm des Hocken­heimring Baden-Württemberg, sondern auch fraglos zu den großen Höhepunkten der vielfäl­tigen Motor­sport-Saison, wie Jorn Teske, Geschäfts­führer der Hockenheim- Ring GmbH, betont: „Erstmals durften wir übers Wochenende mehr als 35.000 Zuschauer begrüßen. Damit zählt die Bosch Hockenheim Historic zu den größten und belieb­testen Classic-Events Europas, worauf wir sehr stolz sind.“ Sein Geschäfts­führer-Kollege Jochen Nerpel ergänzt: „Das außer­ge­wöhnlich starke Starterfeld punktete auf allen Ebenen. Besonders bemer­kenswert finde ich zudem, dass Fans aller Alters­klassen die Bosch Hockenheim Historic so sehr feiern, sie sind näher dran als bei anderen Events, sie sehen, hören, riechen und schmecken die Rennwagen regel­recht. Das macht die Veran­staltung zu einem wahren Race-Festival der Sinne. Wir freuen uns auf einWie­der­sehen im nächsten Jahr.

 

Text: BMC Hockenheim / Hocken­heimring 
Bilder: Bernd Etzkorn | SMB