Der Badische Motor­sport Club Hockenheim (BMC) unter­stützt auch 2024 wieder die ADAC Heidelberg Historic. In den letzten Jahren hat der BMC die Oldtimer-Rallye des ADAC Nordbaden am Hocken­heimring unter­stützt. Dieses Jahr, anlässlich des indirekten Jubiläums von 40 Jahren, war die Rennfah­rer­le­gende Walter Röhrl ein beson­deres Highlight der Veranstaltung.

Der BMC unter­stützte die Rallye in diesem Jahr mit einer Wertungs­prüfung (WP) am Porsche Experience Center. Diese wurde während der Mittags­pause in das Programm integriert. Unter der Leitung von BMC-Mitglied Alfred Krause übernahm der BMC die Verant­wortung für die Wertungs­prüfung, bei der Walter Röhrl seinen origi­nalen Audi S1 auf der Strecke des Porsche Experience Centers eindrucksvoll präsentierte.

Das engagierte BMC-Team, bestehend aus Monique und Gabrieke Funke, Stefan Menzel, Michael und Siegfried Ostwald, Frank Garcia, Horst und Petra Waller, Kai Zizmann, Alfred und Rike Krause, Maurice, Thomas Hüller, Thomas Kiefer und Werner Föhringer, sorgte für einen reibungs­losen Ablauf und ein unver­gess­liches Erlebnis.

Zur Heidelberg Historic 2024

Mit der Zielein­fahrt im Hof des Technik Museums Sinsheim endete am Samstag­abend die 28. ADAC Heidelberg Historic nach zwei Tages­etappen mit insgesamt 540 Kilometern. Bei bestem Wetter bejubelten hunderte Zuschauer die Ankunft der Oldtimer. Die rund 180 histo­ri­schen Fahrzeuge, das älteste ein Lancia Lambda von 1925, wurden in diesem Jahr von 14 jüngeren, ehema­ligen Rallye­fahr­zeugen aus den 80er Jahren begleitet, angeführt von Rallye-Legende Walter Röhrl in seinem Audi Sport quattro.

Kuno Hug, der „Vater“ der Heidelberg Historic, lotste Röhrl als Beifahrer durch die Region. Hug, ein ehema­liger Rallye­fahrer, hatte in den 80er Jahren die „Rallye Schloss Heidelberg“ ins Leben gerufen, bei der Röhrl und Christian Geist­dörfer vor genau 40 Jahren überra­schend von Audi als Werksteam an den Start gingen, um den neuen, allrad­ge­trie­benen „kurzen“ Sport quattro zu testen. Anlässlich dieses Jubiläums lud Hug die Rallye-Legende zu einer Jubilä­umstour im Rahmen der ADAC Heidelberg Historic ein. Röhrl freute sich, wieder am Steuer des Fahrzeugs zu sitzen, mit dem er damals die Rallye Schloss Heidelberg gewann. Das Fahrzeug, mit dem er 1985 den zweiten Platz auf der Rallye Monte Carlo erzielte, steht heute bei Audi Tradition im Museum.

Rallye-Legende nahm sich viel Zeit für Autogramme

Drei Tage lang war die Region im Rallye-Fieber – das wurde an jeder Station deutlich, an der Röhrl für das Abstempeln der Bordkarte oder für eine kurze Pause stoppte. Mit großer Gelas­senheit signierte er Modell­autos, Programm­hefte, Autogramm­karten und sogar Tankdeckel. Täglich gab der zweifache Rallye-Weltmeister rund tausend Autogramme im Rahmen der Veran­staltung. Die spekta­ku­lären ehema­ligen Rallye-Fahrzeuge, die das Team Röhrl/Hug auf einer verkürzten Strecke während der ADAC Heidelberg Historic beglei­teten, wurden ebenfalls an vielen Stellen ungeduldig erwartet. „Wir warten auf die bunten schnellen Autos“, war am Straßenrand zu hören. Ein satter Sound kündigte die Rallye­fahr­zeuge an, und die Fans waren begeistert. Denn die in Privat­besitz befind­lichen Wagen werden von der Inter­es­sen­ge­mein­schaft „Slowly Sideways“ nur bei wenigen, beson­deren Gelegen­heiten in der Öffent­lichkeit präsen­tiert, um die Geschichte des Rallye­sports lebendig zu halten. „Wir haben uns pudelwohl gefühlt, denn die Organi­sation war wirklich vorbildhaft und die Orte für Wertungs­prü­fungen und Stopps waren toll gewählt!“ bedankte sich Ralf Antweiler, Koordi­nator der Slowly Sideways Gruppe, bei den Organi­sa­toren der ADAC Heidelberg Historic.

Strecken­führung und Organi­sation kamen gut an

Das bekräf­tigten auch die Fahre­rinnen und Fahrer des regulären Oldtim­erfeldes am Abend der Sieger­ehrung. Dr. Roland Wittmann und seine Frau Vera haben in ihrem Alfa Romeo Giulietta Sprint von 1959 mit der Start­nummer 100 den Gesamtsieg errungen. Sie waren das zweite Mal dabei und hatten bei ihrer ersten Teilnahme im Jahr 2022 ebenfalls die Sieger­trophäe mit nach Hause genommen. „Besonders gefallen hat uns die Bergstrecke nach Haag und natürlich die Wertungs­prü­fungen in den Weinbergen“, erklärt Vera Wittmann. Fast 80 Prozent der Teilnehmer waren schon mehrfach bei der ADAC Heidelberg Historic am Start. So auch Reiner Mörch, der mit seinem Sohn Ralf im Alfa Romeo 2600 Sprint Coupe von 1963 mit dabei war und in den letzten 40 Jahren an zahlreichen Oldtimer-Rallyes teilge­nommen hat. „Dieser immense Aufwand, den der ADAC Nordbaden mit den vielen Helfern im Hinter­grund betreibt, ist noch von keiner Rallye, die wir bis jetzt auch inter­na­tional gefahren haben, übertroffen worden“, unter­strich Mörch. Diesen beson­deren Ruf, das besondere Flair, das die Heidelberg Historic ausstrahlt, hebt die Rallye von vielen natio­nalen und inter­na­tio­nalen Veran­stal­tungen ab. Deswegen freue er sich jedes Jahr auf die Teilnahme. Man kennt ihn mit der Start­nummer eins im Alfa Romeo 6C Mille Miglia von 1938 – doch sein Fahrzeug konnte wegen eines fehlenden Ersatz­teils dieses Jahr nicht starten, weswegen er mit dem „jüngeren“ Alfa weiter hinten im Feld gestartet war. Rund 540 Kilometer durch Kurpfalz, Kraichgau und Madon­nenland hielt das Bordbuch für die Teilnehmer bereit, die bei 18 Wertungs­prü­fungen zeigen mussten, dass sie die vorge­ge­benen Strecken auf die Sekunde genau absol­vieren konnten.

Kuno-Hug-Medaille zu Ehren des Gründers der Heidelberg Historic

Eine große Ehre wurde am Samstag­abend schließlich zwei „Machern“ der ADAC Heidelberg Historic zuteil – unter großem Applaus der fast 400 Gäste. Der stell­ver­tre­tende Vorsit­zende des ADAC Nordbaden e.V., Dr. Heino Albering, überraschte die Gäste mit einer neuen Auszeichnung, die unter dem Namen Kuno-Hug-Medaille künftig an Personen überreicht werden soll, die sich in beson­derem Maße in der Organi­sation und Durch­führung der Rallye verdient gemacht haben. Man wolle damit das Vermächtnis von Kuno Hug in Ehren halten, denn er habe über Jahrzehnte sein Veran­stal­tungs­konzept immer weiter verfeinert und man freue sich sehr, dass er nach wie vor als Mitor­ga­ni­sator im Team ist. Die erste Kuno-Hug-Medaille wurde am Samstag­abend an Michael Steiner verliehen, der in den letzten Jahren als Fahrt­leiter die Strecken und das Bordbuch in Perfektion ausge­ar­beitet hat.

Die Ergeb­nis­listen der 28. ADAC Heidelberg Historic mit den Siegern aus allen Klassen sind unter www.heidelberg-historic.de veröffentlicht.

Text: Chris Sass | BMC Hockenheim & ADAC Nordbaden e.V. 
Bilder: Kai Zizmann | BMC