Vor über 50 Jahre machte sich ein 32-jähriger Schotte auf den Weg, um an der Europameisterschaft der Formel 2 in Hockenheim teilzunehmen. Er hatte zu diesem Zeitpunkt schon 25 Grand Prix siege in der Formel 1 errungen, zwei Weltmeisterschaftstitel in der Formel 1 gewonnen (1963 und 1965) und das 500 Meilen Rennen von Indianapolis. Er war einer der Besten seiner Zeit und ein Talent, von dem man noch viele weitere Erfolge erwarten konnte. Für solch einen Fahrer war der Lauf der Formel 2 zur Europameisterschaft 1968 eher unbedeutend aus sportlicher Sicht.
Am 7. April 1968 stieg dieser Fahrer mit dem Namen Jim Clark in seinen Formel 2 Rennwagen, um bei einem Rennen zu starten, aus dem er nie wieder zurückkehren wird. Jim Clark verlor an diesem dunklen und verregneten Sonntag vor über 50 Jahren sein Leben auf der Waldgerade auf dem Hockenheimring. Die Unfallursache, die zu seinem Tod führte, konnte bis heute nie völlig geklärt werden. Man geht heute davon aus, dass ein schleichender Plattfuß dafür sorgte, dass ein Hinterrad auf der langen, ultraschnellen Waldgeraden Richtung Ostkurve schlagartig Luft verlor, Jim Clark die Kontrolle über seinen Lotus verlor und nach links von der Strecke abkam.
Dieser tragische Unfall veränderte nicht nur die Formel 1, sondern den gesamten Motorsport. Überall auf der Welt wurden die Sicherheitsaspekte an den Strecken überdacht. Auch in Hockenheim wurden zahlreiche Umbaumaßnahmen vorgenommen, um die Sicherheit an der Strecke zu erhöhen. Vergrößerte Auslaufzonen, zweifache, später sogar dreifache Leitplanken, Fangzäune und so weiter – der Hockenheimring wurde nach Jim Clarks tragischem Tod zum Vorreiter in Sachen Streckensicherheit.
Heute findet zu Ehren dieses außergewöhnlichen Rennfahrers die Bosch Hockenheim Historic – Das Jim Clark Revival statt. Eine Veranstaltung, die einem das Flair der vergangen Rennsportepochen erleben lässt. Auch in diesem Jahr fand das Jim Clark Revival vom 06.05. bis zum 08.05.2022 auf dem Hockenheimring statt. Es ist einer der besonderen Rennveranstaltungen bei der für Motorsportfans fast keine Grenzen gesetzt sind. Es ist möglich mit der Eintrittskarte bis in die Boxengasse zu gelangen und die Rennwagen hautnah zu erleben. Motorsport wie er war und wie er sein muss, nah am Fan. Was sich auch durch die große Besuchermenge am Wochenende zeigte.
Auch gab es in diesem Jahr auch wider Motorsport im Miniformat. Der Hockenheimer Slotcar Club veranstaltet traditionell an diesem Wochenende wieder Slotcar Rennen im Kongresspavilion auf dem Hockenheimring mit dutzenden Teilnehmern, die mit ihren liebevoll und detailgetreuen selbstgebauten Slotcars an den Start gingen. Die Bosch Hockenheim Historic – Das Jim Clark Revival in Hockenheim transportiert die Leidenschaft zum Motorsport direkt ins Herz des Besuchers.
Weitere Informationen unter :
www.bmc-hockenheim.de
https://www.hockenheim-historic.de/
https://www.hockenheimring.de/
Bild & Text: Chris Sass | BMC / Sass MotorBlog